Domus Aurea - Roma

Kuriositäten

Die Domus Aurea gilt als die extravaganteste Arbeit in der Kunst- und Architekturgeschichte des antiken Rom und ihre Überreste genügen, um einen Eindruck von der Pracht des Palastes zu vermitteln.

Künstler und Architekten

In der Antike war es noch nicht üblich Werke zu signieren und deshalb sind nur selten Namen von Künstlern überliefert. Die Domus Aurea bildet hier allerdings eine Ausnahme. Der Maler der vielen außergewöhnlichen Malereien an Decken und Wänden der Domus Aurea hieß Fabullus. Noch rund 30.000 Quadratmeter seiner Kunst sind heute noch zu sehen, einige seiner Werke sind restauriert. Die Bildthemen sind mythologische Szenen, ein Stillleben mit Schinken, Brot und Fisch, Landschaftsdarstellungen und Grotesken.

Neben der malerischen Gestaltung gibt es auch Wanddekor mit Marmorplatten und Vergoldungen.

Anders als bei vielen Bauwerken der Antike kennt man sogar die Architekten von Neros Goldenem Haus: Celere und Severo entwarfen unter Neros Aufsicht mindestens zwei der Hauptspeisesäle.

Gerüchte und Geschichten über Nero

Aufgrund der Tatsache, dass Nero begann seinen Palast nach dem großen Brand 64 n. Chr. errichten zu lassen gibt es Gerüchte, er selbst habe den Brand gelegt um mehr Platz zu schaffen. Neuere Forschungen von Historikern und Archäologen zeigen jedoch, dass dieses nicht den Tatsachen entspricht.

Außerdem sorgte Nero dafür, Rom wieder aufzubauen, und zwar in besserer Ordnung, als es vorher gewesen war. Allerdings heißt es, dass er die Mittel dafür den Provinzen “abpresste” und nicht nur in die Stadterneuerung, sondern auch und vor allem in seinen neuen Palast investierte. Andere historische Quellen berichten hingegen, dass sich der Kaiser beim Wiederaufbau der Stadt als Wohltäter erwies, indem er seine Gebäude für Obdachlose öffnete und den Getreidepreis senkte.

Es ist unklar, ob alle diese Geschichten über Nero wahr sind, da sie alle mindestens 50 Jahre nach Neros Tod geschrieben wurden. Zu den Autoren gehörten Tacitus, Suetonius und Cassius Dio, die alle aus der senatorischen Klasse stammten. Wahrscheinlich wollten sie Nero in ein schlechtes Licht rücken und die Auswirkungen davon sind bis heute zu spüren.

Andere Historiker, wie z.B. Lucanus, beschrieben die Herrschaft Neros als eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes. Und Dio Chrysostomos schrieb nach dem Tod Neros sogar, dass sich die Bevölkerung wünschte, er wäre noch am Leben und würde für immer Kaiser bleiben.

Mai 2019 - Geheimkammer im Palast von Kaiser Nero entdeckt

Nur durch Zufall entdeckten Archäologen einen neuen Raum der Domus Aurea im Mai 2019. Er befindet sich im Untergrund eines riesigen Gebäudeteils unter dem Colle Oppio, einem südlichen Ausläufer des Esquilin-Hügels.

Prächtige Wandbilder des sogenannten “Sphinx-Raumes” zeigen Tiere, Götter, Fabelwesen und schwertschwingende Krieger. Da es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Einstürzen in Räumen des Palastes gekommen war, ist der Raum vorerst mit Erde gefüllt geblieben um seine Stabilität nicht zu gefährden. Teile des Parks über der Anlage wurden inzwischen abgetragen, um die Gemäuer zu entlasten.

Wie Nero zu Tode kam

Nero schaufelte sich sein eigenes Grab, indem er Senatoren wegen Majestätsbeleidigung oder (religiöser) Verschwörungen anklagen ließ und in einigen Fällen Senatoren zum Selbstmord verurteilte. Diejenigen, die sich weigerten, erhielten die Konfiszierung des Familienvermögens oder eine unwürdige Liquidierung durch Soldaten.

Nachdem ihn der Senat zum Staatsfeind erklärt hatte, befand sich Nero auf der Flucht. Er war sich sehr bewusst über das Schicksal, das ihn erwartete: Die Hälse von Staatsfeinden wurden in eine Gabel gespannt, und mit Ruten peitschte man ihre nackten Körper zu Tode.

Trotz seines Versuchs, dem Tod zu entkommen, wurde er von allen Seiten in die Enge getrieben. Als er am 9. Juni 68 n. Chr. verhaftet wurde, entschied er sich nach langem Zögern, sich einen Dolch in die Kehle zu stecken. Seine letzten Worte waren “Qualis artifex pereo” (Was für ein Künstler geht mit mir zugrunde). Der Stich war wahrscheinlich nicht tödlich, so dass Epaphroditus, ein alter Sklave, der ihm bis zum Ende treu blieb, ihm schließlich den tödlichen Stich versetzte.

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